Krieg ist Ego und Geschäft
Friede ist immer dann ein verpöntes Wort, wenn Humanismus und Gerechtigkeit auf allen Marktplätzen ausgerufen, wie hohle Narrenglocken klingen. Ohne Frieden keine Menschlichkeit, ohne Menschlichkeit keine Gerechtigkeit, ohne Gerechtigkeit keine Freiheit. Frieden spüren wir, ahnen wir, wenn wir versunken auf einen See schauen … Langsam tanzt am Abend der Lärm in die Stille und das Grau des Himmels versöhnt sich für wenige Minuten mit den Farben der ursprünglichen Welt zu einem harmonischen Band aus pastellenen Farben. Lautlos steigen Vögel auf.
Wenn die Gedanken ausgelöscht sind, das Plärren, Blinken und Maßregeln von den kühlen Grüften unseres Unterbewusstseins verschluckt worden ist – dann überkommt uns für einen Augenblick das Gefühl, verzaubert zu sein, einem großen Atem anzugehören, dann spüren wir eine warme Zärtlichkeit für alle Dinge - so vollkommen, so anders, so fern vom konstruierten Geratter der Ausblutungsmaschinerie. Dann durchflammt uns eine Liebe, die in jener Harmonie wurzelt, die uns am Tage unbekannt bleibt, manche nie erreicht.
Dieser Kelch, aus dem alle Schönheit und jedes Glück erwächst, heißt Frieden.
Wird der Frieden benutzt, bewertet, kategorisiert, so verkommt er in jeder Form zur Fratze der Barbarei.
Wenn wir in einer lügendurchtränkten Welt Wörter wie Gerechtigkeit, Toleranz, Freiheit vernehmen, sind es längst gebrandmarkte oder entstellte Parolen sich ereifernder Ideologien, von denen es viele gibt und die alle ihr einziges Recht postulieren. Ideologie ist Fanatismus, Faustrecht und uniforme Kette.
Es sind kriecherische Karrieristen, die keinen eigenen Gräuel erlebt haben und uns mit ihrem erfundenen Frieden beglücken. Verwöhnte, verweichlichte Denunzianten - von den kalten Technokraten gehoben - egoistische Balkonprediger, gierige blasse Stubenhocker.Sie entfachen eine nie gekannte Absurdität über die Welt. Die Politiker und diese skrupellosen Nachwuchsstreber aus allen Bereichen, schleifen das Individuelle glatt, teeren es bei „Freund und Feind“ gleichermaßen. Sie fühlen sich als Führer über uns „Toren“, uns „Unzumutbaren“ uns „Graugleichen“. Mit Hilfe vieler verantwortungsloser Presseleute treiben sie die Massen in ihnen nützliche Abstellkammern - belehrend, rechthaberisch, arrogant.
Ich sitze mit meiner Frau am Gartenrestaurant, sehe in die Sonne, denke: Frieden.
Doch toben nicht mehr Kriege auf der Welt als je zuvor? Verblendung braucht Struktur.
Jedes Diktat braucht willige Formation, braucht Gleichgeschaltetheit um zu marschieren, braucht Dogmen Ihre Parolen befeuern die Gewaltmilieus der Welt. Kein Leben ohne Frieden. Steht auf für das Leben!
… hört auf um anzufangen ...
Ich habe dem Thema Krieg einen ganzen, sehr aufwühlenden Teil gewidmet - ohne Freiden ist alles nichts!
(weitere Infos auf www.samay-verlag.de)
JKS